Welcome to our Luther school!
Seit dem Schuljahr 2016/17 gibt es an unserer Schule bilinguale Klassen. Damals sind wir mit der fox class 1a gestartet. Wir sind stolz, dass wir die damalige fox class und noch zwei weitere
Klassen seitdem mit dem Sprachzertifikat A1 von der Luther Schule verabschieden durften.
Well done! - Können wir da nur sagen.
Im Schuljahr 2022/23 haben wir 5 bilinguale Klassen: the owl class 1b, the panda class 2b, the frog class 2c, the fox class 3a and the meerkats class 4a. Die Klassen werden in Fächern wie z.B. Sachunterricht, Kunst, Musik und Sport ab Klasse 1 zweisprachig unterrichtet.
In Klasse 1 starten wir zunächst mit einem geringen englischen Anteil, der aber mit jeder Klassenstufe zunimmt. Es ist toll, wie selbstverständlich und motiviert die Kinder bereits ab Klasse 1 mit der englischen Sprache umgehen. In Klasse 4 finden häufig ganze Unterrichtsgespräche zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern auf Englisch statt. Dabei sprechen die Kinder ganz selbstbewusst und ohne Hemmungen.
Auch der Klassenraum und die täglichen Rituale werden entsprechend eingerichtet und gestaltet, um die Sprache auf vielfältige Weise darzustellen und zu erlernen. Zum Beispiel ist der
Stundenplan auf Englisch, Gegenstände im Klassenraum sind mit Aufklebern auf Englisch benannt oder wir begrüßen und verabschieden uns mit englischen Bewegungsliedern oder Raps. In diesem Sinne –
hope to see you soon!
Unterstützt wird dieses Programm von der Bilinguale Erziehung in Lübeck gGmbH.
Das genaue Konzept können Sie unten lesen.
1. Ziele
2. Bilingualer Unterricht: Begriffsklärung
3. Bilingualer Unterricht
3.1. Organisation
3.2. Fachanforderungen / Lehrpläne
3.3. Unterricht
3.4. Leistungsbewertung
4. Englischsprachige Wahlangebote im Offenen Ganztag
5. Kontinuität und Nachhaltigkeit
In der Hansestadt Lübeck wurde eine Initiative (Bilingualen Erziehung in Lübeck gGmbH) ins Leben gerufen, um den bilingualen Unterricht an Lübecker Schulen zu fördern. In diesem Zusammenhang
wurde auch die Luther-Schule angesprochen. Zudem kooperiert die Luther-Schule im Schulminiprojekt schon seit einigen Jahren mit der Kita Haus Melanie, die bereits Englisch für ihre Kinder
anbietet. Hier ist die Nachfrage der Eltern nach weiterführenden Angeboten aufgetreten, um das Gelernte nicht einfach versiegen zu lassen.
Hinzu kommt, dass die Luther-Schule als DaZ-Zentrum Kindern, die aus einem englischsprachigen Land oder von einer englischsprachigen Schule kommen, die Gelegenheit bieten kann, neben der
Teilnahme am bilingualen Unterricht durch Förderung im Rahmen der DaZ-Angebote sehr schnell und effektiv in die Deutsche Sprache eingeführt zu werden.
Dies war für die Luther-Schule die Ausgangslage für das Einrichten eines bilingualen Zweiges.
1. Ziele
Sehr gute Sprachkenntnisse werden zunehmend wichtiger in einer globalen Welt und gelten als Schlüsselkompetenz. Die Europäische Union empfiehlt daher, dass alle Kinder während der Schulzeit
neben der Muttersprache möglichst zwei Fremdsprachen auf einem hohen, berufstauglichen Niveau erwerben. Auch aktuelle Ergebnisse der Lern- und Hirnforschung weisen darauf hin, dass Kinder im
Grundschulalter besonders günstige Voraussetzungen für das Erlernen von Fremdsprachen mitbringen.
Der Zweitsprachenerwerb kann ähnlich mühelos verlaufen wie das Erlernen der Muttersprache, wenn den Kindern ein natürlicher Zugang zur Fremdsprache ermöglicht und zentrale Voraussetzungen
beachtet werden. Der Sprachkontakt sollte so früh wie möglich beginnen, über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erfolgen sowie intensiv und strukturell vielfältig sein, also die gesamte
Sprache erfassen und nicht auf einzelne Bereiche beschränkt sein (vgl. Leitfaden für die Einrichtung von Immersionsangeboten an Grundschulen, Kersten et al., Kiel 2009).
In bilingualen Klassen wird eine Lernumgebung geschaffen, in der die Voraussetzungen für das Erlernen einer zweiten Sprache günstig sind. Ziel ist es, die Zweitsprache früher als im
herkömmlichen Unterricht einzuführen, um so die guten Voraussetzungen zu nutzen und einen regelmäßigen Kontakt und Umgang zu ermöglichen.
2. Bilingualer Unterricht: Begriffsklärung
Der Begriff bezeichnet Sachfachunterricht, in dem neben der Verkehrssprache des Landes (hier: Deutsch) überwiegend eine Zweitsprache (bei uns: Englisch) als Medium für die Lernprozesse und als
Instruktionssprache verwendet wird (vgl. Landeskonzept bilingualer Unterricht).
So wird im Sachfachunterricht nicht mehr die Muttersprache der Mehrheit verwendet, sondern überwiegend die Fremdsprache Englisch. Durch die gleichzeitige Förderung des Sachfachs und der
Fremdsprache soll die sprachliche Kompetenz der Kinder gesteigert werden.
3. Bilingualer Unterricht
3.1. Organisation
Für den fremdsprachlichen Fachunterricht besonders geeignet sind wenig abstrakte Fächer wie z.B. SU, Sport, Musik und Kunst, in denen viele Anschauungsmaterialien die Sachinhalte visualisieren
können. Erstrebenswert ist es, dass m glichst viele Nebenfächer auf Englisch unterrichtet werden (SU, Kunst, Sport, Musik, EDV). Dazu können auch Teile des Mathematikunterrichts in den
bilingualen Unterricht mit einbezogen werden.
Der Deutschunterricht ist für den bilingualen Unterricht komplett ausgeklammert. Ausdrucksfähigkeit, die Gestaltung von Texten, spezifische Formulierungen von Sach- und Gebrauchstexten usw. sind
geforderte Schlüsselqualifikationen des Lehrplans, die man nur in deutscher Sprache erreichen kann.
Es soll mindestens eine Klasse pro Jahrgang bilingual unterrichtet werden. Die Klassen mit bilingualem Angebot werden im Sachunterricht und je nach Lehrerkapazit ten im Sportunterricht, Kunst,
Musik, EDV und Mathematik teilweise bis gänzlich in der Fremdsprache unterrichtet. In den Jahrgangsstufen 3 und 4 erhalten die Schülerinnen und Schüler in jedem Fall ein bilinguales Angebot im
Umfang von mindestens 8 Wochenstunden. Dieses beinhaltet in allen 3. und 4. bilingualen Klassen 5 Stunden Sachunterricht (erweiterter Sachfachunterricht).
Zusätzlich erhalten alle Klassen der 1. und 2. Jahrgangsstufe eine Stunde Englischfachunterricht (erweiterter Englischunterricht).
Neben der bilingualen Klasse wird es je nach Anmeldungen mindestens eine Regelklasse an der Luther-Schule geben, so dass die Eltern die Wahlmöglichkeit haben. Die bilinguale Klasse ist für alle
Kinder offen. Sollten mehr Anmeldungen als vorhandene Plätze vorliegen, entscheidet das Losverfahren darüber, welche Kinder angenommen werden. Seiteneinsteiger sind je nach Kapazität
möglich.
Ein Wechsel in den regulären Sachfachunterricht d.h. in eine Regelklasse ohne bilingualen Unterricht ist nach Rücksprache und eingehender Beratung zum Halbjahr oder Schuljahresende
möglich.
Die Schulleitung berät die Eltern bzw. Sorgeberechtigten bei den Einschulungsgesprächen darüber, ob eine Teilnahme am Bilingualen Unterricht im konkreten Fall sinnvoll ist. In den Beratungen
wird auf folgende Indikatoren hingewiesen:
- die Bereitschaft und Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler einen Mehraufwand in Kauf zu nehmen (zum Beispiel erhöhte Wochenstundenzahl, fachliches Arbeiten in einer Fremdsprache)
- altersgemäße Fähigkeiten in der Muttersprache
Zurzeit (Stand Schuljahr 2021/22) stehen der Luther-Schule 7 Lehrkräfte mit der sprachlichen und fachlichen (Sachunterricht, Kunst, Sport, Musik, Mathematik) Qualifikation für den bilingualen
Sachfachunterricht zur Verfügung.
Von der Schule wird jährlich beim Land Schleswig-Holstein eine Fremdsprachenassistentin bzw. ein Fremdsprachenassistent beantragt. Diese Muttersprachlerin/dieser Muttersprachler soll
unterstützend in den bilingualen Unterricht am Vormittag einbezogen werden.
3.2. Fachanforderungen/Lehrpläne
Für die Gestaltung des Unterrichts in den bilingualen Fächern gelten die gleichen didaktischen, methodischen und inhaltlichen Prinzipien
sowie Themen und Kompetenzen wie nach den entsprechenden schleswig-holsteinischen Fachanforderungen/Lehrplänen für das jeweilige Sachfach.
3.3. Unterricht
Der Unterricht unterscheidet sich im Aufbau nicht vom regulären Unterricht. In den ersten Wochen des Anfangsunterrichtes werden die Kinder an den Umgang mit der neuen Unterrichtssituation bzw. –sprache gewöhnt. Da die Kinder zunächst kaum oder keine Kenntnisse im Englischen haben, muss der Unterricht so gestaltet sein, dass alle Inhalte auch ohne Sprache verständlich wären. Dabei wird bildunterstützt und mit vielen Wiederholungen gearbeitet, um Sicherheit zu vermitteln. Es sollen zunächst Rituale wie Begrüßung, Tagesablauf, Stundenplan, Morgenkreis, das gemeinsame Frühstück, Verabschiedung usw. in Englisch erfolgen.
Wichtig in dieser Anfangszeit ist es, den Kindern mit Hilfe möglichst eindeutiger Mimik, Gestik, Handlungen, Gegenständen und Bildern die Bedeutung des Gesagten zu vermitteln. Durch einen
variantenreichen Input und die Verwendung einer handlungsbegleitenden, altersgemäßen, nicht aber strukturell vereinfachten Fremdsprache wird das Lernen gefördert.
Da die Inhalte im ersten Schuljahr noch sehr konkret sind, können die Kinder sie zumeist auch ohne Kenntnis fremdsprachlicher Wörter gut nachvollziehen. Die Kinder begreifen und lernen
hauptsächlich dadurch, dass sie genau hinschauen und mitmachen. So soll in der ersten Zeit möglichst schnell ein Schulbasiswortschatz (Dinge des Schulalltages) aufgebaut werden. Soweit möglich
soll der Unterricht seitens der Lehrkraft einsprachig auf Englisch stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler antworten je nach Vermögen auf Deutsch oder Englisch.
Das englische Schriftbild ist vom ersten Tag des Unterrichts im Klassenraum z.B. als Beschriftung der Regale, Kalender, Bücher usw. und auf den Arbeitsb gen präsent, wobei es zunächst
weitestgehend unkommentiert bleibt, um bei der Aussprache die Kinder nicht zu verunsichern. Ab dem 2. Schuljahr sollen die Kinder das Schriftbild der Vokabeln wiedererkennen (z.B. Schriftbild und
Bild verbinden), da dann der Leselernprozess in Englisch beginnt. Dieser Prozess wird durch das Vorlesen von Sach- und Bilderbüchern unterstützt.
In Klassenstufe 1 sollen nach der Eingewöhnungsphase mit dem bilingualen Unterricht begonnen werden.
Möglicher Stundenplan einer ersten und einer dritten bilingualen Klasse – siehe Tabellen unten!
3.4. Leistungsbewertung
Die Leistungsbewertung erfolgt in den ersten zwei Jahren über das Hörverständnis, Zuordnungsaufgaben und mündliche Beteiligung (auch wenn diese in deutscher Sprache erfolgt). In den
Klassenstufen 3 und 4 wird die Schriftsprache immer stärker eingebunden und bewertet. Dabei sind sachfachliche und fremdsprachliche Kompetenzen zu bewerten, die systematisch aufgebaut werden. Die
schriftlichen Leistungsnachweise können je nach Lernstand der Gruppe in der deutschen Sprache oder in Englisch erbracht werden. Dies liegt im Ermessen der Lehrkraft. Im Vordergrund stehen auch
hier die Sachfachinhalte und nicht die Sprache (message before accurary). Es dürfen auch beide Sprachen gemischt werden.
Die Zeugnisse sind identisch mit denen aller anderen Schülerinnen und Schüler der Schule, beinhalten aber folgenden Zusatz bezüglich des Englischen:
Der Unterricht in den Fächern XY wurde in Englisch erteilt.
Zudem erhalten Kindern, die 4 Jahre erfolgreich am bilingualen Unterricht teilgenommen haben (ab 3. Klassenstufe mit mindestens 8 Wochenstunden) am Ende der Jahrgangsstufe 4 das Landeszertifikat
A1+ und folgende Zeugnisbemerkung:
Die Schülerin/der Schüler hat über vier Jahre am bilingualen Unterricht in den Fächern XY in der Sprache Englisch erfolgreich teilgenommen. Es wurden sachfachlich-fremdsprachliche Fähigkeiten
auf dem Niveau A1+ gemäß GER erworben.
4. Englischsprachige Wahlangebote im offenen Ganztag
Der Offene Ganztag soll durch Muttersprachler, so genannte „native speakers“, bereichert werden. Diese ermöglichen den Kindern einen weiteren Zugang zur englischen Sprache, da die „native
speakers“ die Sprache noch authentischer sprechen als die deutschen Lehrkräfte. Zurzeit (Schuljahr 2021/22) findet mit Hilfe der Muttersprachlerin für die Klassenstufe 1 einmal wöchentlich
nachmittags eine englischsprachige „playtime“ statt. Außerdem wird für die Klassenstufe 4 zweimal wöchentlich eine „creation station“ angeboten. Als weitere Angebote wären auch eine englische
Theatergruppe und ein englischsprachiger Kochkurs mit Rezepten aus dem Herkunftsland des Muttersprachlers denkbar.
5. Kontinuität und Nachhaltigkeit
Die erworbene Sprachfähigkeit soll nach Möglichkeit nach der Grundschulzeit weiter vertieft und gefestigt werden. Mit Unterstützung der Bilingualen Erziehung in Lübeck gGmbH sollen noch weitere
Gemeinschaftsschulen und Gymnasien für den bilingualen Unterricht gewonnen werden. Mit diesen soll durch regelmäßige Treffen und Absprachen zusammengearbeitet werden. Auch sollen Hospitationen
für deren Lehrkräfte angeboten werden, um so einen gelungenen Übergang an die weiterführende Schule zu ermöglichen. Darüber hinaus besteht bereits ein bilingualer Zweig am
Thomas-Mann-Gymnasium in Lübeck. Dieses hat seine bilingualen Strukturen konsequent ausgebaut, so dass die Bilingualität von Klasse 5 bis zum Abitur gesichert ist.
Das Konzept bilingualer Unterricht der Luther-Schule wird jeden Oktober auf dem Informationsabend für die Eltern der zukünftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler vorgestellt. Außerdem wird es
mit den Gremien der Schule wie Fachkonferenz, Schulelternbeirat, Lehrerkonferenz und der Schulkonferenz jedes Jahr im Rahmen der Schulprogrammarbeit evaluiert und weiterentwickelt. Es ist auf der
Homepage der Luther-Schule einsehbar.
In Klassenstufe 1 sollen nach der Eingewöhnungsphase mit dem bilingualen Unterricht begonnen werden.
Möglicher Stundenplan einer ersten bilingualen Klasse:
Zeit | Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag |
1. | SU / ES | – | – | – | – |
2. | Deutsch | SU/ ES | Mathe | Deutsch | SU / ES |
3. | Musik / ES | Mathe | Deutsch | SU / ES | Deutsch |
4. | Mathe | Deutsch | Kunst / ES | Mathe | Mathe |
5. | Religion / Philosophie | Deutsch | Sport / ES | Kunst / ES | Sport /ES |
ES = englisch sprechend
Der reguläre Englischunterricht ab Klasse 3/4 sollte mit Schlüsselqualifikationen des Deutschunterrichtes aufgewertet werden. So könnten die Schwerpunkte auf eigene Textproduktionen und die
Anwendung von Gebrauchs- und Sachtexten liegen. Siehe Fachcurriculum Englisch/Bilingualer Unterricht Anhang 1
Möglicher Stundenplan einer dritten bilingualen Klasse:
Zeit | Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag |
1. | Mathe | Deutsch | Deutsch | Mathe | Mathe |
2. | Deutsch | SU / ES | Mathe | Deutsch | Deutsch |
3. | SU / ES | EDV / ES | SU/ ES | Deutsch | SU / ES |
4. | Kunst / ES | Englisch | Kunst / ES | SU / ES | Englisch |
5. | Religion / Philosophie | Mathe | Sport / ES | Musik / ES | Sport /ES |
6. | Musik / ES |
ES = englisch sprechend
Fachbegriffe in den bilingual unterrichteten F chern werden den Kindern sowohl in Englisch als auch in Deutsch vermittelt. Im Anhang 1 finden sich die für den Sachfachunterricht vereinbarten Wortschatzlisten.